Ein Sack Flöhe – Ein Tatsachenbericht aus der MJE

Die mJE – das sind 15 Spieler der Jahrgänge 2009, 2010 und 2011 und 3 neue Trainer, deren Alter hier kein Thema sein soll. Neu zusammengestellt, den Jahrgang 2008 in die mJD abgebend und einen Haufen neuer Spieler aus den Minis Ohrstedt und Ostenfeld sowie aus Schwabstedt aufnehmend, hat sich mittlerweile eine Truppe gefunden, die gemeinhin mit einem Sack Flöhe vergleichbar ist:

Zuhören, wenn der Trainer spricht? Später vielleicht –
Den Ball festhalten, wenn eine Übung gezeigt wird? Warum denn, man wird mir schon sagen, wenn ich etwas falsch mache und ohnehin, wer sind die 3 Leute, die mir ständig in den Ohren liegen – mache dies so, und jenes anders?

Und dennoch: Die Trainings- und Spielbeteiligung zeigt, die 15 Jungs sind hochmotiviert, haben Spaß am Spiel – und können wirklich Handball spielen.

Zum ersten Spiel gegen den Kreismeister des letzten Jahres – den Bredstedter TSV – war die Spannung groß. Schließlich wussten wir nicht, wo wir stehen. Die Zuversicht „wir können mithalten“ war da, aber wie sieht es im Ernstfall aus? Zwei Feldturniere und ein Testspielsieg „nach Verlängerung“ gegen Treia waren ein Fingerzeig – offenbarten jedoch auch noch Schwächen im Zusammenspiel und der leidigen Abwehrarbeit.

Denn: Tore werfen macht Spaß! Aber muss ich mir den Ball etwa erkämpfen? Warum mühsam Tore verhindern, wenn ich doch vorne welche werfen kann? Und außerdem: Muss der Torwart halt mal einen Ball mehr halten! Ist doch sein Job…

Tja, aber auch daran arbeiten wir – und die Fortschritte zeigen: Auch Abwehr macht Spaß! Oder wenigstens ermöglicht eine gute Abwehrarbeit, vorne mehr Tore zu werfen als der Gegner. Und das macht schließlich richtig Laune!

Das erste Saisonspiel gegen Bredstedt war über weite Strecken hart umkämpft, am Ende stand nach einer tollen kämpferischen und letztlich auch spielerischen Leistung aber doch ein sicherer 23:16 Erfolg. Die folgenden zwei Spiele gegen Eiderstedt und Niebüll ergaben deutliche Siege gegen Gegner, die einfach noch nicht so weit sind. Hier hatte jeder sein Erfolgserlebnis – mussten die Torhüter doch kaum hinter sich greifen und im Angriff konnten sich in beiden Spielen alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen! Und da liegt auch unsere Stärke: Wir haben in der Mannschaft eine große Breite an schnellen und technisch versierten Talenten und alle Spieler sind jederzeit für ein Tor gut!

Nun stand am vergangenen Wochenende in Ostenfeld das Spitzenspiel zweier ungeschlagener Mannschaften gegen die SG Frisia-Leck-Süderlügum an. Uns war bewusst, dass dieses Spiel eine echte Standortbestimmung mit einem Gegner mindestens auf Augenhöhe sein würde.

Und so kam es auch. Zunächst ging es Tor um Tor, bis wir uns zur Halbzeit auf 2 Tore etwas absetzen konnten. Dabei war auf beiden Seiten im 3:3 eine gute Defensivleistung Spiel bestimmend. Es wurde ein echtes Kampfspiel, das leider manchmal etwas zu hart geführt wurde. So haben Ellenbogen in einem Jugendspiel wirklich nichts zu suchen. An dieser Stelle ein Kompliment an Jönne, der seine Sache in dieser für den Schiedsrichter herausfordernden Partie sehr gut gemacht hat. 

Aber zurück zum Spiel: Auch nach der Pause entwickelte sich ein sehr schneller, ständig hochspannender Schlagabtausch, in dem wir zunächst die Oberhand behielten und uns auf 4 Tore absetzen konnten. FLS hielt jedoch stark dagegen, kam wieder heran und ging gar mit 2 Toren in Führung, die wir mit tollem Einsatz zunächst nochmal aufholen konnten. Am Ende mussten wir uns letztlich dennoch mit 19:21 geschlagen geben. Unterm Strich ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg der Gäste. Ausschlag gebend waren am Ende etwas Pech im Abschluss und ein oder zwei Unkonzentriertheiten in der Defensive. Aber das gehört dazu und ist nicht weiter tragisch. Wir freuen uns schon auf das Rückspiel, das sicher wieder ähnlich eng werden wird.

Trotz der guten Leistung aller Jungs war die Enttäuschung nach dem Match natürlich groß. Waren wir doch nah dran, das Spiel zu gewinnen. Aber aus Niederlagen lernt man. Und Hauptsache ist doch, dass der Handball Spaß macht. So schauen wir, was die weitere Saison noch an Erfolgen und Rückschlägen mit sich bringen mag. Wir freuen uns drauf!

Zum Schluss noch ein großer Dank an die Eltern, an Nele und Arvid für die tatkräftige Unterstützung und vor Allem an die Jungs für ihre Motivation, die Trainingsbeteiligung, den Spaß am Spiel und dafür, dass sie so quirlig und lebendig sind.

Ein Sack Flöhe? Muss man gerne haben!

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